FDP/FW-Stadträte treffen KiTa-Personal und Elternbeiräte
Fraktion fordert zügige Lösungen und sieht Verwaltung und Kirchen in der Pflicht
Pforzheim. Angesichts der aktuellen Debatte um die potenzielle Schließung zahlreicher Gruppen in evangelischen Kindertagesstätten hat die FDP/FW-Fraktion die betroffenen Erzieherinnen und Erzieher sowie Elternbeiräte zu einem Dialog im Rahmen einer Fraktionssitzung empfangen und appelliert nun an Kirchen und Verwaltung, das Thema zügig anzugehen.
Wie sehr das Thema die Betroffenen beschäftige sei schon an der enormen Resonanz trotz der Kurzfristigkeit der Einladung zu erkennen gewesen, so die Fraktion in einer Mitteilung. „Obwohl so viele Standorte in Gefahr sind und obendrein mehrere hundert Betreuungsplätze fehlen, ist für die Eltern und das KiTa-Personal nicht erkennbar, wie es weitergehen soll“, bringt Brigitte Römer (FDP), die Fraktionssprecherin für Soziales, das Kernproblem auf den Punkt. Es gehe nichts voran, gebe keine verbindlichen Informationen und einen runden Tisch aus Vertretern von katholischen und evangelischen Kitas sowie der Stadtverwaltung gebe es auch nicht, hatte eine Teilnehmerin moniert. „Die Eltern sorgen sich um die Betreuungsmöglichkeiten, ohne die sie nicht selbst berufstätig sein können und die Erzieherinnen und Erzieher in den KiTas und Horten sorgen sich um ihre Arbeitsplätze“, erklärt Jasmin Schäfer, für die Fraktion in den Jugendhilfeausschuss entsandt und selbst Vorsitzende des Gesamtelternbeirats Kindertagesstätten. Diese Sorgen seien ernst zu nehmen, gebe es nicht zuletzt auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für das eigene Kind. Konstruktiv begleiten und da helfen, wo es möglich sei wolle die Fraktion, so deren Vorsitzender Hans-Ulrich Rülke (FDP). „Wir vertreten seit jeher die Auffassung, dass die Stadt dort investieren sollte, wo es wichtig ist, wie zum Beispiel in Kindertagesstätten oder Schulen und von Prestigeprojekten wie Kulturhauptstadtsträumereien oder der Innenstadt-Ost die Finger lassen sollte. Unsere Anträge im Kita-Bereich stehen aber auf der Prioritätenliste von Teilen des Gemeinderats und der Verwaltung weit hinter derlei Dingen.“ Selbst KiTas bauen könne die Fraktion zwar leider nicht, dafür aber hoffen, dass sich weitere Fraktionen ebenfalls solidarisch zeigen und die Prioritäten weg von Prestigeprojekten hin zu den Bedürfnissen der Pforzheimer Bürger verschieben. „Dazu möchten wir aufrufen und ebenfalls einen Appell an die kirchlichen Träger senden, sich ihre besondere Verantwortung noch einmal bewusst zu machen und sich möglichst rasch zum Wohle ihrer Angestellten sowie der Eltern und Kinder mit der Verwaltung um Lösungen zu bemühen.“ An der politischen Begleitung guter Lösungen im Gemeinderat werde es vonseiten der FDP und der Freien Wähler jedenfalls nicht scheitern, so die Fraktion abschließend.