Rülke: Erwarte von SWP-Geschäftsführung einen anderen Umgang mit Kunden und Aufsichtsrat
SWP muss Pforzheim nicht mit den bundesweit höchsten Stromtarifen in die Schlagzeilen bringen
Pforzheim. Mit Unverständnis reagiert der Pforzheimer FDP-Landtagsabgeordnete und Aufsichtsrat der Stadtwerke Pforzheim GMBH Hans-Ulrich Rülke auf die jüngste Strompreispolitik der Stadtwerke.
Er habe Verständnis dafür, dass Beschaffungspreise für Strom an überraschend hinzu gekommene Neukunden weitergegeben werden müssten. Auch dürfe man sich als SWP über Kunden ärgern, die zu Billiganbietern abgewandert seien und nun – beispielsweise nach deren Insolvenz – wieder reumütig zurück kehrten.
„Dennoch haben die Stadtwerke gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in der Region einen Grundversorgungsauftrag. Es ist nicht ihre Aufgabe, Stromkunden abzustrafen und es darf auch nicht der Eindruck erweckt werden, dass Menschen in einer Notsituation abgezockt werden!“ So Rülke wörtlich.
Schlagzeilen, wonach die SWP bundesweit Spitzenreiter bei bestimmten Stromtarifen sei wünsche er sich – sowohl als Abgeordneter wie auch als Aufsichtsrat – ausdrücklich nicht. Solche Schlagzeilen schaden nach seiner Überzeugung sowohl der Stadt als auch dem Unternehmen.
Im Übrigen beanstande er den Umgang der Geschäftsführung mit dem Aufsichtsrat. „Wenn die Geschäftsführung schon meint, bei der Preisgestaltung bundesweit den Spitzenplatz anstreben zu müssen, so würde ich mir zumindest wünschen, dass man den Aufsichtsrat darüber informiert. Die Aufsichtsräte werden nämlich als Stadträte von der Bevölkerung für Entscheidungen der Geschäftsführung in Haftung genommen, wie man in Pforzheim mittlerweile wissen sollte. Insofern ist es völlig verfehlt, die Aufsichtsräte solche Dinge aus der Zeitung erfahren zu lassen und dann noch dreist zu verkünden, das alles gehe den Aufsichtsrat ja nichts an.“ So Rülke abschließend.