Rülke: Indem sie den faulen G9-Kompromiss verlängern, verschlimmern ihn Grüne und CDU
Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, kritisierte die Absicht der grün-schwarzen Landesregierung, den sogenannten G9-Modellversuch an Gymnasien um fünf Jahre zu verlängern. Wörtlich sagte Rülke:
„Indem Grüne und CDU den faulen G9-Kompromiss der grün-roten Vorgängerregierung verlängern, verschlimmern sie ihn. Denn statt sich um Lösungen für die aufgeworfene schwerwiegende Gerechtigkeitsfrage zu bemühen, wird diese nun zementiert. Dass im Rahmen eines Schulversuchs genau ein Gymnasium pro Landkreis zu G9 zurückkehren durfte, geht nicht nur völlig an der Sache vorbei, sondern schafft unfaire Bedingungen vor Ort. Wie bei der ehemaligen grün-roten Landesregierung ist Grünen und CDU der Koalitionsfrieden offensichtlich wichtiger als verantwortungsbewusstes und sachgerechtes Handeln. Nach Auffassung der FDP-Fraktion wäre es geboten, den mit zusätzlichen Lehrerwochenstunden privilegierten ‚Schulversuch‘ zum nächstmöglichen Zeitpunkt auslaufen zu lassen. Bereits in unserem Impulspapier für einen stabilen Schulfrieden aus dem Jahr 2014 haben wir einen Ausweg aus der verfahrenen Situation vorgeschlagen. Alle Gymnasien sollten demnach die gleiche, auf die Schülerzahl bezogene Personalausstattung erhalten sowie zusätzlich die Möglichkeit, neben dem Standardweg eines Abiturs in acht Jahren einen zeitlich entzerrten neunjährigen Bildungsgang anzubieten – beispielsweise für Schülerinnen und Schüler, die sich intensiv ihrem Interessenschwerpunkt in der Musik, dem Sport oder dem Ehrenamt widmen wollen. Die Personalmittel, die der ‚Schulversuch‘ zusätzlich erfordert hat, wollen wir Freie Demokraten in die Beruflichen Gymnasien investieren. Mit ihrem dreijährigen Bildungsgang im Anschluss an die Mittlere Reife haben sie zahlreiche junge Menschen erfolgreich zu einer Hochschulreife nach neun Jahren Schule geführt. Wir wollen sicherstellen, dass jeder Bewerber, wenn er die Voraussetzungen erfüllt, einen Platz an einem Beruflichen Gymnasium möglichst seiner Wahl bekommt.“