Baumbusch und Rülke: Saalfrank sollte sich an die eigene Nase fassen
Unzulänglichkeiten des Ornamenta-Managements dürfen nicht dem Gemeinderat in die Schuhe geschoben werden.
Nach der öffentlichen Klage von Ornamenta-Geschäftsführer Christian Saalfrank über ein Loch in der Kasse bzw. wegbrechende Sponsorengelder und seine Vermutung, dass kritische Nachfragen zur Ornamenta-Geschäftsführung aus dem Gemeinderat dafür verantwortlich seien melden sich nun mit Axel Baumbusch (Grüne Liste) und Hans-Ulrich Rülke (FDP) zwei Stadträte aus unterschiedlichen politischen Richtungen zu Wort.
Baumbusch und Rülke sehen viel eher Saalfrank selbst in der Verantwortung für eine zunehmend desillusionierte regionale Öffentlichkeit gegenüber dem Ornamenta-Projekt. Dem Geschäftsführer sei es nicht gelungen, Gemeinderat und eine breite Öffentlichkeit von der Ornamenta zu überzeugen.
Axel Baumbusch hierzu: „Jeder weiß, dass die Grüne Liste und vor allem auch ich, als deren Fraktionsvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher sehr für das Ornamenta-Projekt gekämpft und auch lange an dessen Erfolg geglaubt haben. Leider wurde ich in den letzten Monaten zunehmend enttäuscht. Herr Saalfrank hat dem Gemeinderat viel zu wenig an die Hand gegeben, um für die Ornamenta aus Überzeugung werben zu können. Auch seine bisherigen beiden „Galaveranstaltungen“ haben keinerlei Euphorie bei der Bevölkerung ausgelöst, und der Warnschuss, dass der Gemeinderat Haushaltsmittel zunächst gesperrt hat, verpuffte. Wenn der Herr Geschäftsführer nicht rasch die Kurve kriegt, dann befürchten wir ein teures Desaster.“
Aus Sicht von Hans-Ulrich Rülke sucht Saalfrank nun im politischen Raum nach Sündenböcken für seine eigenen Fehler. Rülke wörtlich: „Als Geschäftsführer hat Herr Saalfrank eine GmbH um sich herum gebaut, die intransparent ist und dem Blick des Gemeinderats auf die Verwendung der von ihm genehmigten Steuermittel weitestgehend entzogen. Auch durch beharrliches Nachfragen erhält man als Geldgeber keinerlei Auskunft über die Details von Herrn Saalfranks Geschäftsführer-Gehalt. Diese Geheimniskrämerei macht misstrauisch. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass auch potentielle Sponsoren aus der Wirtschaft zunehmend zurückhaltend werden. Leider muss ich zudem feststellen, dass vieles an Herrn Saalfranks Arbeit wenig professionell ist. So ist die Art und Weise, in der er an Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Bitte herangetreten ist, die Schirmherrschaft für die Ornamenta zu übernehmen, schlicht und ergreifend als dilettantisch zu bezeichnen. Deshalb macht der Regierungschef dies nun auch nicht. Meine Fraktion der FDP und ich können nur hoffen, dass es gelingt, dieses Projekt noch auf den letzten Metern vor einem Scheitern zu bewahren.“
Baumbusch und Rülke kündigten an, die Ornamenta nach Kräften konstruktiv begleiten zu wollen. Aber die Geschäftsführung müsse alsbald deutlich in ihrer Leistungsfähigkeit zulegen. Pforzheim könne sich einen Reinfall nicht leisten.